Johannes Ilmari Auerbach
* 1999 in Breslau bis † 1950
Biographie: Johannes Ilmari Auerbach wurde am 24.5.1999 in Breslau als Sohn von Max Auerbach, einem Musiker und Klavierpädagogen und seiner Frau Käthe Auerbach geboren. Nach der Trennung seiner Eltern im Jahre 1906 blieb er beim Vater. Aber der kinderlose Onkel, Felix Auerbach,
Physikprofessor an der Jenaer Universität ersetzte dem Jungen bald den Vater. Der Freund auf dem 1914 von Ernst Ludwig Kirchner gemalten Bildnis „Graef und Freund‘, war Johannes Auerbach. 1917 machte er Notabitur und wurde zum Militär einberufen und wurde zum Fronteinsatz nach Frankreich geschickt. Nach Kriegsende schrieb er sich an der HfbK in Weimar in der Bildhauerklasse von Richard Engelmann und Richard Förster ein. Er freundete sich mit dem Schriftsteller Hugo Hertwig und dem Biosophen Ernst Fuhrmann an und unternahm bis Dezember 1919 mit Kurt Walther eine Romwanderung. 1920 zog er u.a. mit Hugo Hertwig auf den Lindenhof in Kleve bei Wilster in Schleswig-Holstein, wo sie ein Kommuneleben mit Selbstversorgung durch Landwirtschaft begannen. Am 21.9.1921 unternahm er einen Suizidversuch, weil in Hugo Hertwig als Knecht gebrauchte. Der Versuch verblieb erfolglos. Nach seiner langwierigen Rehabilitation kehrte er nach Berlin und Jena zurück. 1921
erhielt er den Auftrag für das Grabmal von Karl Ernst Osthaus. 1922 heiratete er seine Jugendliebe Inge Harnack. Mit ihr hatte er zwei Kinder. 1924 reiste Auerbach nach Hamburg und befreundete sich mit Paul Bollmann. Der Mäzen Franz Pariser ermöglichte ihm, zur Weiterbildung nach Paris zu gehen. Dort erhielt Auerbach erhielt Preise, lernte Charles Despiau und Aristide Maillol kennen und schloß Freundschaft mit Moissey Kogan und Otto Freundlich. Seine Ehe scheiterte 1930. Bis 1946 diente Auerbach als Soldat in der englischen Armee im War Office und wurde britischer Staatsbürger. Ab September 1946 lehrte er Bildhauerei an der Kunstakademie in Oxford. Am 7.2.1950 erlag Auerbach mit nur 50 Jahren einem Herzschlag in Oxford.
NS-Zeit: Nach der Machtübernahme wurde er als Teil eine Widerstandsgruppe von April 1933 bis Dezember 1935 mehrfach verhaftet. 1935/36 betätigte er sich im Jüdischen Kulturbund Hamburg, wo er Freundschaft mit der Kunsthistorikerin Rosa Schapire und mit Kurt Löwengard schloß. 1936 heiratete er die Kunsthistorikerin Inge Fraenckel, die er bei Rosa Schapire kennengelernt hatte. Sie reisten im Mai 1936 nach England aus.
Einzelausstellungen:
1921 Essen Folkwang-Mus.
1922 Frankfurt.
1922,1925 Jena KV.
1922 Hagen, Mannheim, Breslau, Meran.
1925 Hamburg.
1928 Paris Atelier J.A., Gal. B. St. Germain (Kat.).
1938 Zypern Nicosia.
1947, 1948 London (Kat.).
1984 Frankfurt Archiv Bibliographia Judaica.
1989 Frankfurt Evangelische Stadtkirche Alt-Höchst.
1991 Jena Städtisches Museum (Kat.).
Ausstellungsbeteiligungen:
1926 Paris Salon d’Automne, Salon de l’Escalier, Salon des Tuileries,
1927 Paris Salon d’Automne.
1928 Paris Salon d’Automne. 1936/1. 1990/1.
Literatur: Bruhns 1991. Gerber, Werner: In Memoriam Karl Ernst Osthaus — Das Grabmal; zum 50. Todestag am 27.3.1971. Heuer, Renate und Kind, Frank: Johannes Ilmari Auerbach/Johannes Ilmari/John I. Allenby 1899-1950 — eine Autobiographie in Briefen, Jena 1989. Dies.: Das literarische Werk von J.A., Vortrag (Typoskript), Jena Linse, Ulrich: Barfüßige Propheten, Erlöser der zwanziger Jahre, Berlin 1983. Müller-Wesemann 1996.