Alma del Banco

* 1862 in bis † 1943

Biographie: Alma del Banco wurde am 24.12.1862 als Tochter einer aschkenasischen Kaufmannsfamilie geboren. Sie erhielt ihre künstlerische Ausbildung erst spät, als sie 1895 in Hamburg bei Ernst Eitner und Arthur Illies in der Kunstschule Valeska Röver begann zu malen. Danach ging sie 1914 nach Paris zu Fernand Leger und Jacques Simon. Sie war Mitbegründerin der HSez, und Mitglied bis zu deren Auflösung 1933. Ferner war sie Mitglied des Dt. Künstlerbunds und der HKü. Sie war mit den Sezessionskollegen Kurt Löwengard, Karl Kluth, Erich Hartmann, Willem
Grimm, Lore Feldberg-Eber, Gretchen Wohlwill, Friedrich
Ahlers-Hestermann und Alexandra Povorinabefreundet. Ihr Atelier in Hamburg wurde für Künstlertreffen genutzt. Sie verdiente gut mit ihrer Malerei, konnte aber nicht davon leben. Sie tätigte einige Studienreisen in Europa. Nach einer schweren Lungenentzündung kam sie 1929 finanziell in Bedrängnis. Ihre Schwester, welche sie gern besuchte, starb 1934. Nach dem Tod ihres Bruders Sigmund musste sie ihr Atelier in der Theaterstraße aufgeben. Im Alter litt sie unter Herzschwäche. Am 8.3.1943 wählte sie den Freitod in Hamburg.

NS-Zeit: Alma del Banco wurde als Mitglied der HKü 1933 bei der „Gleichschaltung“ unehrenhaft ausgeschlossen. Als Sezessionistin erlebte sie alle NS-Aktionen gegen die moderne Kunst und machte persönliche Erfahrungen der Verfemung als „Entartete“. Die Künstlerin war unglücklich, weil sie nicht mehr ausstellen durfte. In der Aktion „Entartete Kunst“ wurden 1937 in der Kunsthalle 13 ihrer Arbeiten beschlagnahmt, darunter fünf Gemälde. Neun Werke wurden dann zerstört. Als sie 1938/39 in die Hasenhöhe zog, richtete ihr der Schwager ein Atelier in seinem Hause ein. Da er Richthofen-Flieger war, gelang es ihm, sie aus den ersten Deportationen herauszuhalten. Nachdem letzten Endes dann doch der Bescheid für die Deportation nach Theresienstadt gekommen war, nahm sie sich am 8.3.1943 das Leben.

Einzelausstellungen:
1907 Hamburg KV.
1910 Gal. Commeter.
Vor 1926 Frankfurt Gal. Schames (mit Hilde Hamann).
1998 Hamburg Elbdörfer Gal.

Ausstellungsbeteiligungen:
1912/1. 1913/1. TIEFEN 11.
1918 Gal. Commeter: Neue Gruppe Hamburg.
1919/1. 1920/1. 1921/1+2. 1922/1. 1923/1. 1924/1. 1925/1+2. 1926/ 1927/1+2. 1928/1+4. 1928/3. 1929/1+2. 1930/2+3. 1931/ 1+2+3+4+5. 1933/1+2+4. 1935/1. 1955/1. 1966 Hamburg Kunsthaus: Drei Malerinnen (mit A. Povorina und Anita Ree, Kat.).
1974/1. 1982/2. 1983/1. 1988/1+2. 1989/1. 1991/1. 1992/1. 1995 Hamburg BAT: Drei Malerinnen (mit A. Ree und Gretchen Wohlwill, Kat.). 1999/1.

Literatur: Bake, Rita und Reimers, Brita: Stadt der toten
Frauen. Der Hamburger Friedhof Ohlsdorf in 127 Frauen-
portraits, Hamburg 1997. Bruhns 1991. Hansen 1936.
Heydorn 1974. Jaeger/Steckner 1983. Papenbrock 1996,

Werke

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