Karl Peter Röhl
* 1890 in Kiel bis † 1975
Biographie: Karl Peter Röhl wurde am 12. September 1890 in Kiel geboren. Er war ein deutscher Maler und Grafiker. Karl Peter Röhl begann nach der Schule im Jahr 1906 eine Malerlehre in Kiel, die er 1909 mit der Gesellenprüfung abschloss. Von 1908 bis 1910 lernte er an der Städtischen Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Kiel. 1910/11 verließ Röhl seine Heimatstadt, um seine Kenntnisse an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin zu erweitern. Es folgte 1912–14 das Kunststudium bei W. Klemm und F. Mackensen in der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar. 1914 wurde ihm die Organisation einer Ausstellung von Johannes Molzahn angetragen, im selben Jahr wurde er zum Militär eingezogen und musste am Ersten Weltkrieg teilnehmen (1914–18). Röhl kehrte nach Kiel zurück und organisierte 1919 zusammen mit Werner Lange und Friedrich Peter Drömmer eine Ausstellung neuer Malerei „Sonderausstellung der Expressionistischen Arbeitsgemeinschaft Kiel“ (Kieler Revolutionsexpressionisten). Wieder in Weimar, wurde Röhl 1919 Meisterschüler und Jungmeister am Bauhaus. Das erste Bauhaus-Signet „Sternenmännchen“ ist sein Entwurf. 1920 stellte er in der Kunsthalle Kiel zusammen mit Drömmer und Lange sowie in München aus. Röhl begegnete 1921 Theo van Doesburg, dem Organisator der Gruppe „Weimarer Stijl“ und beteiligt sich auch an Dada-Aktionen. In den Jahren 1921 bis 1926 arbeitete er als Meisterschüler an der Kunsthochschule Weimar im Freiatelier. Bei dem 1922 stattfindenden Kongress der Konstruktivisten und Dadaisten in Weimar, Jena und Hannover kam Röhl mit Hans Arp, Lotte und Max Burchartz, Nelly und Theo van Doesburg, Cornelis van Eesteren, Werner Graeff, Hans Richter, Alexandra Röhl, Kurt Schwitters und Tristan Tzara zusammen. Neben der expressionistischen und dadaistischen Ausdrucksform beschäftigte sich Karl Peter Röhl mit dem Konstruktivismus und nahm 1923 an der Konstruktivisten-Ausstellung von Walter Dexel teil. Ein Jahr später stellte er zusammen mit El Lissitzky, Theo van Doesburg, Viking Eggeling und Hans Richter in Berlin aus. Es kam zu weiteren Begegnungen mit namhaften Künstlerkollegen, u. a. mit Lyonel Feininger, Walter Gropius und Paul Klee. Nachdem das Bauhaus aus Weimar wegzog, gehörte Röhl zu jenen Lehrkräften, die das Bauhaus daraufhin verließen. Er nahm 1926 eine Stelle als Dozent an der Städelschule in Frankfurt am Main an. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Röhl 1946 nach Kiel zurück und arbeitete als freier Künstler; ab 1952 lehrte er bis zu seinem 65. Lebensjahr an der Goethe-Schule in Kiel. Er verstarb am 25. November 1975 in Kiel.
NS-Zeit: 1933 trat er in die NSDAP ein. Das hinderte die Nazis jedoch nicht daran, 1937 in der Aktion „Entartete Kunst“ eine beträchtliche Anzahl seiner Werke, die nicht dem nazistischen Kunst-Kanon entsprachen, aus Museen und öffentlichen Sammlungen zu beschlagnahmen und zum größten Teil zu vernichten. Nach der allmählichen Abwertung der Städelschule zu einer Handwerkerschule unter den Nationalsozialisten verließ er die Schule 1942.
Auszeichnung:
1968: Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein
Ausstellungen
1920 Ausstellung zusammen mit Drömmer und Lange, Kunsthalle Kiel
1920 Galerie Goltz, München
1923 Beteiligung an der Konstruktivisten-Ausstellung von Willi Baumeister, Erich Bucholz und Walter Dexel in Jena
1924 Ausstellung mit Theo van Doesburg, Viking Eggeling und Hans Richter, Berlin
1932 „Karl Peter Röhl“, Ölgemälde und Aquarelle, Erfurter Kunstverein
1965 „Karl Peter Röhl“, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Graphik, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf
1999 „Expressionismus in Thüringen“, Galerie am Fischmarkt und Angermuseum, Erfurt
2001 „Karl Peter Röhl“, Galerie Gmurzynska, Zug, Schweiz
2002 „Karl Peter Röhl. Von der kosmischen Vision zur Ästhetik der Technik“, Bauhaus-Universität, Weimar
2002 „Konstruktionen“ Gemälde 1920–1937, Galerie Berinson, Berlin
2004 „Feininger und Klee ziehen um“, Bauhaus-Museum, Weimar
2004 „Karl Peter Röhl, Aufbruch 1947–1952“, Versuchshaus am Horn, Freundeskreis der Bauhaus-Universität Weimar
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