Kurt Hermann Rosenberg

* 1884 in Berlin bis † 1975

Biographie: Kurt Hermann Rosenberg wurde am 25. Dezember 1884 in Berlin geboren. Er war ein deutscher Maler, Metallbildhauer und Emailkünstler. Rosenberg war der Sohn eines Kaufmanns. Zunächst sollte er das Papiergeschäft seines Vaters fortführen. Nach einer Ausbildung zum Buchbinder schrieb sich Rosenberg 1903 an der Königlichen Akademischen Hochschule für die bildenden Künste in Charlottenburg bei Berlin ein. Dort wurde er Schüler von Eugen Spiro und Georg Koch. In Düsseldorf ließ er sich von Lothar von Kunowski, den er als seinen wichtigsten Lehrer bezeichnete, unterweisen. Er unternahm Studienreisen in den Norden Deutschlands, wo er bei Handwerkern Unterkunft nahm, sowie Reisen in Italien, nach Dalmatien, Paris und in die Schweiz. Mit seiner Frau Ilse gründete eine Familie und hatte einen Sohn, der Kunsterzieher, und eine Tochter, die Goldschmiedin wurde. 1916 verpflichtete man ihn für einen kriegswichtigen Betrieb, nachdem er als wehruntauglich eingestuft worden war. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Rosenberg Mitglied der Novembergruppe. 1920 baute er mit César Klein an Kulissen für Robert Wienes expressionistischen Stummfilm Genuine. Als die Inflation ihn um das ererbte Vermögen gebracht hatte, eröffnete er eine Werkstatt für Email. Dort gefertigte Arbeiten erweckten das Interesse von Kunstfreunden und fanden Aufnahme in Museen in Dresden, Leipzig, Stuttgart, Berlin und Chicago. Von 1925 bis 1933 lehrte er an den Kunstwerkstätten von Albert Reimann. In dieser Zeit entstanden Bauplastiken für Objekte in Berlin, Bremen, Düsseldorf und Fürstenwalde. Von 1959 bis 1964 leitete er zusammen mit seiner Frau die Villa Romana in Florenz, nachdem sein Berliner Kollege Karl Hartung ihn 1958 für diese Funktion vorgeschlagen hatte. 1965 kehrte er nach Berlin zurück. Er verstarb am 8. November 1975 in Berlin. Rosenbergs Grabstätte findet sich auf dem I. Städtischen Friedhof Eisackstraße in Berlin-Schöneberg.

NS-Zeit: In der Zeit des Nationalsozialismus hatte er faktisches Berufsverbot. Er wich auf das Gebiet der Wandmalerei aus, wobei er eine Technik entwickelte, die er als „Kunstintarsie“ bezeichnete. Bei einem Luftangriff im Jahr 1944 zerstörte eine Luftmine seine Berliner Wohnung samt Atelier. Außer einer Kollektion von rund 5000 Reproduktionen von Bildern, Plastiken und Handwerksgut wurde alles zerstört. Mit seiner Familie zog er daher nach Wernigerode. Hier wurde er Mitglied einer Künstlerkolonie. 1947 erfolgte die Berufung als Lehrer für Emailkunst an die Berliner Hochschule. Dort erhielt er 1957 – kurz vor der Emeritierung stehend – die Professur.

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